Lieber Klausa,
was soll ich sagen, ohne mich zu wiederholen? Ach, was soll’s ich wiederhole, was mir immer auf der Zunge liegt, wenn ich deine Musik höre und den Gesprächen lauschen darf. DANKE!!!
Danke für deine Art mit Menschen zu sprechen, ihnen das zu entlocken, was sie ausmacht und sie auch bei schwierigen, wirklich schwierigen Themen mit achtsamer und authentischer Wissbegierde (Neugierde wäre hier nicht der richtige Begriff) und ohne Voyeurismus ihre Geschichte erzählen zu lassen.
Das ist herrlich und ehrlich anders.
Danke für dein so-sein.
Liebe Annette!
Wo soll ich anfangen?
Zu Beginn des Gesprächs habe ich gedacht: „Was für eine sympathische Frau, tolle Stimme, wundervolle Ansichten, tolle Einstellung zu dem, was und wie sie arbeitet.
Wie großartig muss es sein, so dachte ich, von jemandem wie dir begleitet zu werden.
Wenn man, so wie ich und viele viele andere, schreibt, was auf der Zunge liegt und zumindest die Menschen in der Umgebung zu berühren vermag mit dem, was dabei rauskommt, ist das ja schon ein Geschenk. Von Verlagen zu hören, das sei ja ganz nett und therapeutisch sicher für mich hilfreich gewesen (O-Ton eines christlichen Verlags, dem ich mit meinem ersten Buch wohl nicht fromm genug war), weil ich mit meinem anders sein nicht ins Verlagskonzept passe, hat mich das zunächst verletz. Mein Verleger, der mir dann sprichwörtlich bei einem Pilger-Seminar über den Weg gelaufen ist, war dann offensichtlich genau der richtige für mich! Ich kann also sehr gut nachvollziehen, was dich und deine Freundin dazu gebracht hat, einen anderen Weg einzuschlagen. Ich freue mich für alle, die euch auf ihrem Weg begegnen dürfen.
Bis hierher hatte ich mich von euch also einfach „nur gut unterhalten“ gefühlt. Nicht im Sinne von „nett“ als kleine Schwester von Sch…, sondern wirklich gut – erfrischend und inspirierend.
Und dann kam der eigentliche Kern des Gesprächs. Dass Klausa immer Menschen mit einer echten Geschichte als Gesprächsgäste präsentiert, überrascht die Fans des Podcast ja nicht mehr, aber deine Geschichte ist wirklich besonders. Und ich kann nur sagen, ich ziehe meinen Hut!
Wer sich aus einer solchen Krise befreien kann und dann bewusst einen ganz anderen Weg einschlägt, verdient den höchsten Respekt. Ich kenne viele Menschen auch in der eigenen Familie, die mit der Gesellschaftsdroge Alkohol massive Probleme haben. Wir wohnen in einem Dorf, in dem exzessiv Alkohol konsumiert wird und als einer unserer Bekannten seine Sucht offengelegt hat, sah er sich einer Welle von Anfeindungen von vermeintlich guten Freunden ausgesetzt, die ihr eigenes Verhalten nicht hinterfragen konnten oder wollten. Das hätte fast zu einem Rückfall in altes Verhalten geführt.
Wenn ich an den Ausbruch meiner Panikattacken vor nunmehr 20 Jahren denke, kann ich nur von Glück sagen, dass ich nur eine Zugezogene bin – so konnte ich mich zurückziehen und meine eigenen Weg finden – übrigens auch mit „Die Hütte“ im Gepäck und der daraus resultierenden Erlaubnis, meine so wunderbare und individuelle Gottesbeziehung zu entdecken.
Ich könnte noch so viel schreiben, denn das gesamte Gespräch hat mich tief berührt … Ich belasse es nun aber mit einem herzlichen Dankeschön an euch beide!
Ich danke dir, liebe Annette für deinen Mut, dich so zu zeigen, wie du bist, für dein schallendes Lachen und die klare und bewusste Haltung, mit der du dein Leben lebst und andere inspirierst, es dir gleich zu tun!
Und dir, lieber Klausa, wie immer für deine feine, respektvolle und authentische Gesprächsführung!
Liebe Imke,
wieder einmal bist du mir zuvorgekommen mit deinen wertvollen Gedanken zu diesem enorm dichten, tiefen, wunderbar authentischen Gespräch – aber wir sind ja hier keine „Kommentar-Konkurrentinnen“, sondern einander ergänzende, ermutigende, inspirierende „Lebensliebhaberinnen“ 😉 – deshalb zuallererst ein Dankeschön an DICH für deinen tollen Kommentar!
Als nächstes danke ich DIR, Klausa, dass du – nach fünf Männern in Folge – nun „endlich“ auch mal wieder eine Frau zum Gespräch eingeladen hast – und w a s für eine! Allein schon die ersten drei Minuten haben sie mir auf Anhieb nahe gebracht und sympatisch gemacht 😉 … und der weitere Verlauf des Gesprächs hat diesen Eindruck nur noch verstärkt.
Soweit das „Vorwort“ 🙂 ….
…. und nun auch von mir noch ein paar Gedanken zu diesem Gespräch. Auch ich muss aufpassen, dass es nicht zu viel wird – ist ganz gut, dass ich nachher noch arbeiten gehen muss, das hilft hoffentlich beim Beschränken 😉 … aber wahrscheinlich wird es trotzdem wieder ein ellenlanger Text werden… sorry ….
– B ü c h e r – Was wäre die Welt ohne sie?? Unvorstellbar (obwohl es doch tatsächlich Menschen gibt, die zwar lesen gelernt haben, aber nie in ihrem Leben auch nur ein einziges Buch lesen… und ich rede jetzt nicht von „den Jungen“, die angeblich nur noch Kurznachrichten auf’m Handy lesen können, sondern von der älteren Generation – in meiner Herkunftsfamilie gibt es davon eine ganze Reihe von Menschen…). „Bücher sind Medizin für die Seele“, habe ich vor langer Zeit mal irgendwo gelesen (wahrscheinlich in einem B u c h 😀 ) … und habe sofort verstanden, was damit gemeint ist. Die Karl-May-Bücher habe ich als Kind/Jugendliche übrigens auch a l l e verschlungen… und weiß rückblickend, dass sie für mich damals der beste „Flucht- & Rettungsweg“ aus den fürchterlich zerrütteten Zuständen im „Elternhaus“ waren – dafür bin ich Karl May immer noch dankbar, obwohl mir natürlich längst klar ist, dass die Realität ganz anders war….
Mit einem anderen, von euch erwähnten Buch konnte ich allerdings trotz zweifachen Lesens (zuerst auf Deutsch, dann nochmal auf Englisch) nicht viel anfangen – „The Shack/Die Hütte“. Absolut kein schlechtes Buch und es freut mich, dass es so vielen Menschen so viel bedeutet und geholfen hat – aber ich persönlich habe ähnlich wie du, Klausa, keinen wirklichen Zugang dazu gefunden. Was ja auch überhaupt nicht schlimm ist – Menschen sind sooo vielfältig und unterschiedlich, da wäre es ja wirklich komisch, wenn e i n Buch für a l l e gleichermaßen gut geeignet und heilsam wäre!
– Ja, es gibt neben (manchmal sogar mittendrin in) all‘ dem Chaos, Hässlichen und Bösen in dieser Welt auch d a s Andere und d i e Anderen – das (und die) Schöne(n), Gute(n), Heilsame(n)! Es liegt an uns, von was wir uns mehr beeinflussen und prägen lassen… das ist sowohl eine „große“ Entscheidung als auch viele kleine Entscheidungen jeden Tag…. Nur wenn wir uns (grundsätzlich und immer wieder) dafür entscheiden, mehr auf das GUTE zu schauen, sind wir auch in der Lage, das Schlechte positiv zu verändern – in ganz kleinen Schritten…
Dazu passt auch ganz wunderbar, dass du, liebe Annette, von deiner morgendlichen „(W)Ach(t)samkeitsübung“ erzählst („Mit welcher Erwartungshaltung gehe ich in diesen neuen Tag?“), die mir auch seit längerem gut tut (auch wenn natürlich trotzdem nicht alles „glatt läuft“ – aber auch dann liegt es an uns, aus welcher Perspektive wir draufschauen).
– Absolut Recht gebe ich euch auch darin, dass die Prägung durch frühkindliche Muster ein enorm wichtiges, aber total „unterbelichtetes“ Thema ist! Lange, viel zu lange habe ich das verleugnet (weil der Blick zurück in eine besch….. Kindheit einfach zu weh tat) und habe mich trotz vieler „Pleiten, Pech & Pannen“ im Leben immer wieder aufgerappelt und weitergekämpft…. bis ich dann irgendwann soweit war, doch einen tiefen Blick zurück zu wagen – übrigens wieder mit Hilfe eines Buches (eine Therapie o.ä. habe ich nie gemacht, ist einfach nicht „mein Ding“), das ich nur empfehlen kann: „Inside Out – Real Change Is Possible . . .“ von Dr. Larry Crabb, der einer meiner Lieblingsautoren geworden ist. Oh ja… das (gedankliche) Wiedereintauchen in die alten Szenarien tat furchtbar weh (aber wozu gibt’s Tränen?!) – aber es hat sich gelohnt! Den eigenen Schmerz ernstnehmen (ohne darin (oder gar im Selbstmitleid) zu versinken/ertrinken), sich selbst (endlich) richtig kennenlernen… führt letztendlich zu einer ganz anderen Perspektive sowohl aufs eigene Leben als auch auf „die Welt“… und was d a n n möglich wird an Veränderung, ist wirklich erstaunlich!
– „Wenn wir da, wo wir waren, die Welt ein kleines bisschen heller gemacht haben, dann haben wir das Evangelium gelebt!“ – Diesen Satz habe ich ebenfalls vor vielen Jahren zu einer Richtschnur für mein Leben gemacht… und bin immer noch am Lernen, ihn auch wirklich umzusetzen – gerade und besonders auch an Orten und bei Menschen, mit denen ich mich nicht wohl fühle….
– Paolo Coelho war auch mal einer meiner „literarischen Helden“ – das von dir, Annette, erwähnte Buch heißt übrigens „O Manual Do Guerreiro Da Luz“ – „Das Handbuch eines Kriegers des Lichts“. Irgendwann war die „Coelho-Phase“ vorbei… und mit so manchem anderen Autor ging es mir genauso. Aber das erwähnst du ja auch – dass wir in unserem Leben Phasen durchschreiten… und manchmal dies, manchmal jenes brauchen… wir sind und bleiben im Wachsen und Entwickeln – na ja, jedenfalls sollten wir das 😉 ….
– Ich liebe deine authentische Art, Annette! Wie du eigene Schwächen (wie z.B. den Hang zur Rechthaberei) ungeschönt zugibst… d a s ist die Art von ECHTHEIT, nach der auch ich strebe. Es fällt ja sogar der einerseits wunderschöne, gleichzeitig aber auch ein bisschen Furcht einflössende Begriff „Heiligungsprozess“… aber so, wie du ihn benutzt und beschreibst, klingt er überhaupt nicht beängstigend!
– Mit dem „Gendern“ kann ich beim besten Willen nichts anfangen. Habe mir echt Mühe gegeben, dieser Entwicklung was abgewinnen zu können… aber es will mir nicht gelingen. Mich persönlich hat es nie gestört, „nur“ mit dem männlichen Oberbegriff (Schüler, Teilnehmer, Arbeitnehmer usw.) angesprochen zu werden… für mich zeigt sich Respekt vor dem weiblichen Geschlecht in gaaanz anderen Dingen (Worten, Verhaltensweisen)… und inzwischen bin ich es auch leid, mich dafür rechtfertigen zu müssen, dass mir das „Gendern“ nicht gefällt. Wer das so haben möchte – bitteschön, kann ich akzeptieren. Aber lasst mir meine Einstellung dazu bitte auch 😉 .
– Uff… das ist wirklich ein sehr heikles und herausforderndes „Gedankenprojekt“, ein Buch über Beate Zschäpe schreiben zu wollen. Die damit verbundene Frage, was für eine Gesellschaft das ist, die „solche Menschen“ hervorbringen kann, habe ich für mich, zumindest teilweise, schon vor über 25 Jahren während meiner Tätigkeit in Peru beantwortet. Dort lernte ich Hunderte von Kindern und Jugendlichen kennen, die alle, ohne Ausnahme, aus sehr, sehr armen, schwierigen und zerrütteten Verhältnissen stammten. Dennoch gab es unter ihnen alle mögliche „Typen“ – von sanftmütig und lieb bis hin zu aggressiv und gewaltbereit. A l l e erhielten von dem Hilfswerk vielfältige Unterstützung an Leib und Seele – viele saugten es auf wie trockene Schwämme und waren dankbar dafür…. aber es gab auch einige, an denen alle Liebe, alle Wertschätzung, alle Unterstützung abzuprallen schien… und die letztendlich, nach Jahren des Hoffens und Helfens, von der Schule verwiesen werden mussten, da sie eine dauerhafte Gefahr für ihre Klassenkamerad(inn)en darstellten. Dazu könnte man jetzt viiieeel sagen…. ich mach’s kurz (muss gleich los): Unsere Gene spielen eben auch eine Rolle dabei, wer bzw. wie wir werden. Annette bezeichnet sich ja selbst als „geborene Rebellin“ – ich nehme ihr das sofort ab. Wer wir sind und wie wir werden, hängt von vielen Faktoren ab – und unsere Erbanlagen gehören eben auch dazu.
So, Schluss jetzt – vielen, vielen Dank euch beiden für dieses dichte, tiefe, erfrischend ehrliche, inspirierende Gespräch!!
Wie schön, liebe Silvia, dass wir einander so ergänzen können und in unserer Einzigartigkeit unseren Platz ausfüllen und leben.
Nein, wir sind wahrlich keine Konkurrentinnen, das stimmt! Und ich bewundere dich dafür, dass du die Gespräche so grundlegend und chronologisch kommentierst – vieles von dem, was du geschrieben hast, hätte ich auch noch sagen wollen, weil es mir beim Hören des Gesprächs genau so in den Sinn gekommen ist! Aber ich bin einfach nicht so durchstrukturiert.
Deshalb ein herzliches Dankeschön an dich dafür!
Eine sehr ehrliche und offene Podcastfolge, in vielen Gefühlen, die beschreiben werden und diesem „Loch in der Seele“ und der tiefen Sehnsucht nach Geliebt-Sein, dieses „Ich brauche ganz viel Liebe“ finde ich mich wieder.
Und ich GEBE auch gerne Liebe.
Danke für diese schonungslose Offenheit und Ehrlichkeit. Das ist so bitter nötig in unserer Welt. Ich weiß, sich so zu öffnen, kostet eine Menge Mut. Aber es „zahlt sich auch aus“ am Ende des Tages. Je mehr wir uns einander offenbaren trotz unserer Angst und vielleicht sogar MIT ihr, „ich habe ein bisschen Angst mich dir zu öffnen“ (nur als Beispielsatz), „aber ich wage es dennoch und bringe dir einen Vorschuss an vertrauen“, desto tiefere Verbindungen untereinander werden möglich. Natürlich steigt damit auch die potenzielle Gefahr, verletzt zu werden. Aber auch das gehört zum Leben und Verletzungen können heilen und man kann sich so gut möglich, einander beistehen und verzeihen.
Uff ein kleiner gedanklicher Ausflug… Passiert mir manchmal…
Danke, liebe Jenny, für deinen „kleinen gedanklichen Ausflug“ – ich kann mich darin mühelos wiederfinden! Das darf dir ruhig öfters „passieren“…. nur Mut….!
Und auch dir, liebe Imke, nochmal danke für deine lieben, wertschätzenden Worte! Es tut einfach gut, sich gegenseitig verstehen und ergänzen zu dürfen!
@Silvia, oh wie schön! Ich danke Dir! Freut mich, dass Du Dich „darin mühelos wiederfinden“ kannst.
Es ist so schön, sich hier auszutauschen und sich zu ergänzen, einander zu ermutigen usw.
Ich muss an Klausas Lied: „Für die kleinen Dinge will ich dankbar sein“ denken, wobei das hier echt ein
GROẞES DING zum Dankbar-Sein ist!!
DANKE, Klausa!
Von klopfendem Herzen Dank euch für dieses berührende – ja, wundervolle Gespräch. Es hat jeden Winkel meiner Seele sanft geflutet und wirkt noch immer nach. Ich fühle mich kostbar beschenkt. Vielen lieben Dank und herzliche Grüße.
Andrea
7 Gedanken zu „#046 Annette Friese“
Lieber Klausa,
was soll ich sagen, ohne mich zu wiederholen? Ach, was soll’s ich wiederhole, was mir immer auf der Zunge liegt, wenn ich deine Musik höre und den Gesprächen lauschen darf. DANKE!!!
Danke für deine Art mit Menschen zu sprechen, ihnen das zu entlocken, was sie ausmacht und sie auch bei schwierigen, wirklich schwierigen Themen mit achtsamer und authentischer Wissbegierde (Neugierde wäre hier nicht der richtige Begriff) und ohne Voyeurismus ihre Geschichte erzählen zu lassen.
Das ist herrlich und ehrlich anders.
Danke für dein so-sein.
Liebe Annette!
Wo soll ich anfangen?
Zu Beginn des Gesprächs habe ich gedacht: „Was für eine sympathische Frau, tolle Stimme, wundervolle Ansichten, tolle Einstellung zu dem, was und wie sie arbeitet.
Wie großartig muss es sein, so dachte ich, von jemandem wie dir begleitet zu werden.
Wenn man, so wie ich und viele viele andere, schreibt, was auf der Zunge liegt und zumindest die Menschen in der Umgebung zu berühren vermag mit dem, was dabei rauskommt, ist das ja schon ein Geschenk. Von Verlagen zu hören, das sei ja ganz nett und therapeutisch sicher für mich hilfreich gewesen (O-Ton eines christlichen Verlags, dem ich mit meinem ersten Buch wohl nicht fromm genug war), weil ich mit meinem anders sein nicht ins Verlagskonzept passe, hat mich das zunächst verletz. Mein Verleger, der mir dann sprichwörtlich bei einem Pilger-Seminar über den Weg gelaufen ist, war dann offensichtlich genau der richtige für mich! Ich kann also sehr gut nachvollziehen, was dich und deine Freundin dazu gebracht hat, einen anderen Weg einzuschlagen. Ich freue mich für alle, die euch auf ihrem Weg begegnen dürfen.
Bis hierher hatte ich mich von euch also einfach „nur gut unterhalten“ gefühlt. Nicht im Sinne von „nett“ als kleine Schwester von Sch…, sondern wirklich gut – erfrischend und inspirierend.
Und dann kam der eigentliche Kern des Gesprächs. Dass Klausa immer Menschen mit einer echten Geschichte als Gesprächsgäste präsentiert, überrascht die Fans des Podcast ja nicht mehr, aber deine Geschichte ist wirklich besonders. Und ich kann nur sagen, ich ziehe meinen Hut!
Wer sich aus einer solchen Krise befreien kann und dann bewusst einen ganz anderen Weg einschlägt, verdient den höchsten Respekt. Ich kenne viele Menschen auch in der eigenen Familie, die mit der Gesellschaftsdroge Alkohol massive Probleme haben. Wir wohnen in einem Dorf, in dem exzessiv Alkohol konsumiert wird und als einer unserer Bekannten seine Sucht offengelegt hat, sah er sich einer Welle von Anfeindungen von vermeintlich guten Freunden ausgesetzt, die ihr eigenes Verhalten nicht hinterfragen konnten oder wollten. Das hätte fast zu einem Rückfall in altes Verhalten geführt.
Wenn ich an den Ausbruch meiner Panikattacken vor nunmehr 20 Jahren denke, kann ich nur von Glück sagen, dass ich nur eine Zugezogene bin – so konnte ich mich zurückziehen und meine eigenen Weg finden – übrigens auch mit „Die Hütte“ im Gepäck und der daraus resultierenden Erlaubnis, meine so wunderbare und individuelle Gottesbeziehung zu entdecken.
Ich könnte noch so viel schreiben, denn das gesamte Gespräch hat mich tief berührt … Ich belasse es nun aber mit einem herzlichen Dankeschön an euch beide!
Ich danke dir, liebe Annette für deinen Mut, dich so zu zeigen, wie du bist, für dein schallendes Lachen und die klare und bewusste Haltung, mit der du dein Leben lebst und andere inspirierst, es dir gleich zu tun!
Und dir, lieber Klausa, wie immer für deine feine, respektvolle und authentische Gesprächsführung!
Herzensgrüße
Imke
Liebe Imke,
wieder einmal bist du mir zuvorgekommen mit deinen wertvollen Gedanken zu diesem enorm dichten, tiefen, wunderbar authentischen Gespräch – aber wir sind ja hier keine „Kommentar-Konkurrentinnen“, sondern einander ergänzende, ermutigende, inspirierende „Lebensliebhaberinnen“ 😉 – deshalb zuallererst ein Dankeschön an DICH für deinen tollen Kommentar!
Als nächstes danke ich DIR, Klausa, dass du – nach fünf Männern in Folge – nun „endlich“ auch mal wieder eine Frau zum Gespräch eingeladen hast – und w a s für eine! Allein schon die ersten drei Minuten haben sie mir auf Anhieb nahe gebracht und sympatisch gemacht 😉 … und der weitere Verlauf des Gesprächs hat diesen Eindruck nur noch verstärkt.
Soweit das „Vorwort“ 🙂 ….
…. und nun auch von mir noch ein paar Gedanken zu diesem Gespräch. Auch ich muss aufpassen, dass es nicht zu viel wird – ist ganz gut, dass ich nachher noch arbeiten gehen muss, das hilft hoffentlich beim Beschränken 😉 … aber wahrscheinlich wird es trotzdem wieder ein ellenlanger Text werden… sorry ….
– B ü c h e r – Was wäre die Welt ohne sie?? Unvorstellbar (obwohl es doch tatsächlich Menschen gibt, die zwar lesen gelernt haben, aber nie in ihrem Leben auch nur ein einziges Buch lesen… und ich rede jetzt nicht von „den Jungen“, die angeblich nur noch Kurznachrichten auf’m Handy lesen können, sondern von der älteren Generation – in meiner Herkunftsfamilie gibt es davon eine ganze Reihe von Menschen…). „Bücher sind Medizin für die Seele“, habe ich vor langer Zeit mal irgendwo gelesen (wahrscheinlich in einem B u c h 😀 ) … und habe sofort verstanden, was damit gemeint ist. Die Karl-May-Bücher habe ich als Kind/Jugendliche übrigens auch a l l e verschlungen… und weiß rückblickend, dass sie für mich damals der beste „Flucht- & Rettungsweg“ aus den fürchterlich zerrütteten Zuständen im „Elternhaus“ waren – dafür bin ich Karl May immer noch dankbar, obwohl mir natürlich längst klar ist, dass die Realität ganz anders war….
Mit einem anderen, von euch erwähnten Buch konnte ich allerdings trotz zweifachen Lesens (zuerst auf Deutsch, dann nochmal auf Englisch) nicht viel anfangen – „The Shack/Die Hütte“. Absolut kein schlechtes Buch und es freut mich, dass es so vielen Menschen so viel bedeutet und geholfen hat – aber ich persönlich habe ähnlich wie du, Klausa, keinen wirklichen Zugang dazu gefunden. Was ja auch überhaupt nicht schlimm ist – Menschen sind sooo vielfältig und unterschiedlich, da wäre es ja wirklich komisch, wenn e i n Buch für a l l e gleichermaßen gut geeignet und heilsam wäre!
– Ja, es gibt neben (manchmal sogar mittendrin in) all‘ dem Chaos, Hässlichen und Bösen in dieser Welt auch d a s Andere und d i e Anderen – das (und die) Schöne(n), Gute(n), Heilsame(n)! Es liegt an uns, von was wir uns mehr beeinflussen und prägen lassen… das ist sowohl eine „große“ Entscheidung als auch viele kleine Entscheidungen jeden Tag…. Nur wenn wir uns (grundsätzlich und immer wieder) dafür entscheiden, mehr auf das GUTE zu schauen, sind wir auch in der Lage, das Schlechte positiv zu verändern – in ganz kleinen Schritten…
Dazu passt auch ganz wunderbar, dass du, liebe Annette, von deiner morgendlichen „(W)Ach(t)samkeitsübung“ erzählst („Mit welcher Erwartungshaltung gehe ich in diesen neuen Tag?“), die mir auch seit längerem gut tut (auch wenn natürlich trotzdem nicht alles „glatt läuft“ – aber auch dann liegt es an uns, aus welcher Perspektive wir draufschauen).
– Absolut Recht gebe ich euch auch darin, dass die Prägung durch frühkindliche Muster ein enorm wichtiges, aber total „unterbelichtetes“ Thema ist! Lange, viel zu lange habe ich das verleugnet (weil der Blick zurück in eine besch….. Kindheit einfach zu weh tat) und habe mich trotz vieler „Pleiten, Pech & Pannen“ im Leben immer wieder aufgerappelt und weitergekämpft…. bis ich dann irgendwann soweit war, doch einen tiefen Blick zurück zu wagen – übrigens wieder mit Hilfe eines Buches (eine Therapie o.ä. habe ich nie gemacht, ist einfach nicht „mein Ding“), das ich nur empfehlen kann: „Inside Out – Real Change Is Possible . . .“ von Dr. Larry Crabb, der einer meiner Lieblingsautoren geworden ist. Oh ja… das (gedankliche) Wiedereintauchen in die alten Szenarien tat furchtbar weh (aber wozu gibt’s Tränen?!) – aber es hat sich gelohnt! Den eigenen Schmerz ernstnehmen (ohne darin (oder gar im Selbstmitleid) zu versinken/ertrinken), sich selbst (endlich) richtig kennenlernen… führt letztendlich zu einer ganz anderen Perspektive sowohl aufs eigene Leben als auch auf „die Welt“… und was d a n n möglich wird an Veränderung, ist wirklich erstaunlich!
– „Wenn wir da, wo wir waren, die Welt ein kleines bisschen heller gemacht haben, dann haben wir das Evangelium gelebt!“ – Diesen Satz habe ich ebenfalls vor vielen Jahren zu einer Richtschnur für mein Leben gemacht… und bin immer noch am Lernen, ihn auch wirklich umzusetzen – gerade und besonders auch an Orten und bei Menschen, mit denen ich mich nicht wohl fühle….
– Paolo Coelho war auch mal einer meiner „literarischen Helden“ – das von dir, Annette, erwähnte Buch heißt übrigens „O Manual Do Guerreiro Da Luz“ – „Das Handbuch eines Kriegers des Lichts“. Irgendwann war die „Coelho-Phase“ vorbei… und mit so manchem anderen Autor ging es mir genauso. Aber das erwähnst du ja auch – dass wir in unserem Leben Phasen durchschreiten… und manchmal dies, manchmal jenes brauchen… wir sind und bleiben im Wachsen und Entwickeln – na ja, jedenfalls sollten wir das 😉 ….
– Ich liebe deine authentische Art, Annette! Wie du eigene Schwächen (wie z.B. den Hang zur Rechthaberei) ungeschönt zugibst… d a s ist die Art von ECHTHEIT, nach der auch ich strebe. Es fällt ja sogar der einerseits wunderschöne, gleichzeitig aber auch ein bisschen Furcht einflössende Begriff „Heiligungsprozess“… aber so, wie du ihn benutzt und beschreibst, klingt er überhaupt nicht beängstigend!
– Mit dem „Gendern“ kann ich beim besten Willen nichts anfangen. Habe mir echt Mühe gegeben, dieser Entwicklung was abgewinnen zu können… aber es will mir nicht gelingen. Mich persönlich hat es nie gestört, „nur“ mit dem männlichen Oberbegriff (Schüler, Teilnehmer, Arbeitnehmer usw.) angesprochen zu werden… für mich zeigt sich Respekt vor dem weiblichen Geschlecht in gaaanz anderen Dingen (Worten, Verhaltensweisen)… und inzwischen bin ich es auch leid, mich dafür rechtfertigen zu müssen, dass mir das „Gendern“ nicht gefällt. Wer das so haben möchte – bitteschön, kann ich akzeptieren. Aber lasst mir meine Einstellung dazu bitte auch 😉 .
– Uff… das ist wirklich ein sehr heikles und herausforderndes „Gedankenprojekt“, ein Buch über Beate Zschäpe schreiben zu wollen. Die damit verbundene Frage, was für eine Gesellschaft das ist, die „solche Menschen“ hervorbringen kann, habe ich für mich, zumindest teilweise, schon vor über 25 Jahren während meiner Tätigkeit in Peru beantwortet. Dort lernte ich Hunderte von Kindern und Jugendlichen kennen, die alle, ohne Ausnahme, aus sehr, sehr armen, schwierigen und zerrütteten Verhältnissen stammten. Dennoch gab es unter ihnen alle mögliche „Typen“ – von sanftmütig und lieb bis hin zu aggressiv und gewaltbereit. A l l e erhielten von dem Hilfswerk vielfältige Unterstützung an Leib und Seele – viele saugten es auf wie trockene Schwämme und waren dankbar dafür…. aber es gab auch einige, an denen alle Liebe, alle Wertschätzung, alle Unterstützung abzuprallen schien… und die letztendlich, nach Jahren des Hoffens und Helfens, von der Schule verwiesen werden mussten, da sie eine dauerhafte Gefahr für ihre Klassenkamerad(inn)en darstellten. Dazu könnte man jetzt viiieeel sagen…. ich mach’s kurz (muss gleich los): Unsere Gene spielen eben auch eine Rolle dabei, wer bzw. wie wir werden. Annette bezeichnet sich ja selbst als „geborene Rebellin“ – ich nehme ihr das sofort ab. Wer wir sind und wie wir werden, hängt von vielen Faktoren ab – und unsere Erbanlagen gehören eben auch dazu.
So, Schluss jetzt – vielen, vielen Dank euch beiden für dieses dichte, tiefe, erfrischend ehrliche, inspirierende Gespräch!!
Wie schön, liebe Silvia, dass wir einander so ergänzen können und in unserer Einzigartigkeit unseren Platz ausfüllen und leben.
Nein, wir sind wahrlich keine Konkurrentinnen, das stimmt! Und ich bewundere dich dafür, dass du die Gespräche so grundlegend und chronologisch kommentierst – vieles von dem, was du geschrieben hast, hätte ich auch noch sagen wollen, weil es mir beim Hören des Gesprächs genau so in den Sinn gekommen ist! Aber ich bin einfach nicht so durchstrukturiert.
Deshalb ein herzliches Dankeschön an dich dafür!
Herzensgrüße
Imke
Eine sehr ehrliche und offene Podcastfolge, in vielen Gefühlen, die beschreiben werden und diesem „Loch in der Seele“ und der tiefen Sehnsucht nach Geliebt-Sein, dieses „Ich brauche ganz viel Liebe“ finde ich mich wieder.
Und ich GEBE auch gerne Liebe.
Danke für diese schonungslose Offenheit und Ehrlichkeit. Das ist so bitter nötig in unserer Welt. Ich weiß, sich so zu öffnen, kostet eine Menge Mut. Aber es „zahlt sich auch aus“ am Ende des Tages. Je mehr wir uns einander offenbaren trotz unserer Angst und vielleicht sogar MIT ihr, „ich habe ein bisschen Angst mich dir zu öffnen“ (nur als Beispielsatz), „aber ich wage es dennoch und bringe dir einen Vorschuss an vertrauen“, desto tiefere Verbindungen untereinander werden möglich. Natürlich steigt damit auch die potenzielle Gefahr, verletzt zu werden. Aber auch das gehört zum Leben und Verletzungen können heilen und man kann sich so gut möglich, einander beistehen und verzeihen.
Uff ein kleiner gedanklicher Ausflug… Passiert mir manchmal…
Danke, liebe Jenny, für deinen „kleinen gedanklichen Ausflug“ – ich kann mich darin mühelos wiederfinden! Das darf dir ruhig öfters „passieren“…. nur Mut….!
Und auch dir, liebe Imke, nochmal danke für deine lieben, wertschätzenden Worte! Es tut einfach gut, sich gegenseitig verstehen und ergänzen zu dürfen!
@Silvia, oh wie schön! Ich danke Dir! Freut mich, dass Du Dich „darin mühelos wiederfinden“ kannst.
Es ist so schön, sich hier auszutauschen und sich zu ergänzen, einander zu ermutigen usw.
Ich muss an Klausas Lied: „Für die kleinen Dinge will ich dankbar sein“ denken, wobei das hier echt ein
GROẞES DING zum Dankbar-Sein ist!!
DANKE, Klausa!
Von klopfendem Herzen Dank euch für dieses berührende – ja, wundervolle Gespräch. Es hat jeden Winkel meiner Seele sanft geflutet und wirkt noch immer nach. Ich fühle mich kostbar beschenkt. Vielen lieben Dank und herzliche Grüße.
Andrea