#091 Nico Buschmann

Nico Buschmann
#091 Nico Buschmann

6 Gedanken zu „#091 Nico Buschmann

  1. Was für ein tolles und mutiges Gespräch!
    Natürlich sehr theologisch, aber gerade daran hat man ja auch gemerkt, wie notwendig das ist und wieviel (gefährliches) Halbwissen in der kirchlichen Landschaft herumgeistert. Ich habe mich ernsthaft gefragt, ob es überhaupt noch zu verantworten ist, die Bibel einfach unkommentiert zu zitieren oder von Laien lesen zu lassen, in unzureichenden deutschen Übertragungen und ohne jegliches Hintergrundwissen. Daraus entsteht ja auch viel fundamentalistisches Gedankengut, das kaum auszurotten ist. Umso wichtiger solche informativen Beiträge, wie Nico sie auf Instagram teilt.

    Eine kurze Anmerkung noch aus psychologischer Sicht zu der „Gebets-Challange“, von der Nico erzählt hat: das lässt sich von der menschlichen Psyche her ganz gut erklären und würde bei jedem halbwegs bewussten Menschen funktionieren. Es würde auch mit imaginierten Personen wie der Gottesmutter Maria, Mohammed, Buddha oder einem Heiligen funktionieren. Selbst mit der eigenen verstorbenen Oma. Kinder können das schon mit ihren Stofftieren, denn der Mensch ist fähig, Dinge zu „beseelen“ und damit quasi die eigene innere Weisheit in ein anderes Objekt auszulagern und so in einen Dialog zu gehen mit einem tieferen Selbst.
    Die (eigentlich säkulare) Jüdin Etty Hillesum hat das einst so formuliert: „Wenn ich bete, (…) führe ich einen verrückten oder kindlichen oder todernsten Dialog mit dem, was in mir das Allertiefste ist und das ich der Einfachheit halber als Gott bezeichne. (…) Ich ruhe in mir selbst. Und jenes Selbst, das Allertiefste und Allerreichste in mir, in dem ich ruhe, nenne ich Gott.“ Und so hat es Nico ja dann auch für sich gedeutet.

    Befreiend an deinen Talks, Klaus – André, finde ich immer, dass am Ende kein Statement oder Ergebnis herauskommen muss, sondern einfach erzählt werden darf, Fragen stehen gelassen werden dürfen und trotz aller Fragen Hoffnung und Lebensmut und Menschenfreundlichkeit da ist.

    Als Psychologische Beraterin auch für religiös Traumatisierte Menschen fand ich besonders wichtig den Hinweis auf die belastenden Auswirkungen wie Angststörungen durch enge religiöse Prägungen. Genau deswegen ist Aufklärung so wichtig! Danke für diese Folge.

    Herzliche Grüße,
    Claudia

  2. Vielen Dank, Claudia, für deinen Kommentar und die wichtigen Ergänzungen! Für so vieles gibt es so viele (andere) Erklärungen und Hintergründe! Da müssen wir unbedingt ran und uns neu, offen und wertfrei Gedanken machen!

    Ich habe zur Episode mit Nico etliche persönliche Nachrichten erhalten und Gespräche geführt. Hassnachrichten waren zum Glück (noch) keine dabei, obwohl sich einige sehr herausgefordert fühlen. Aber das fühle ich mich ja auch! Für alle, die sich schwer tun: Toll, dass ihr euch auf die Gedanken einlasst! Für viele ist die angesprochene „zweite Naivität“, denke ich, eine gute Möglichkeit, mit dem neuen Input umzugehen.

    Danke auch für deine wertschätzenden Worte, Claudia, zur Gesprächsführung. Wenn wir uns durch das Erzählen unserer Geschichten näher kommen, ist viel gewonnen!

  3. Lieber Klausa,
    mutig, mutig, mutig! Und doch so wichtig. Ich habe ja (noch) nicht alle PC-Folgen gehört. Mir viel jedoch ein deutlich längeres „Erklär-Intro“ auf – kann das sein? ;-). Ich war jedenfalls gespannt und wurde belohnt.
    Auch wenn ich manche Aussagen/Statements vom lieben Nico Buschmann sehr gern einmal weiterdiskutieren würde (z.B. dass man mit klarem Verstand doch Jesu echte Gottessohnschaft, Jungfrauengeburt, Auferstehung etc. nicht glauben könne…..aber an eine göttliche „Essenz“ schon – die kein Gegenüber ist, obwohl im „Vater unser“ doch irgendwie als solche angebetet wird. Hmmmm…?
    Bei den Grundlagen/-fragen, z.B. was hat Jesus eigentlich gesagt und was ist spätere/späte Theologie, haben wir in der Christenheit wirklich ein Defizit. Dabei sollten doch wissenschaftliche Erkenntnisse (die Bibel ist ja nicht vom Himmel gefallen) Pflichtlektüre in Haus- und Bibelkreisen sein und können auch in Predigten „eingestreut“ werden. Ja, das gibt so mancher Orts Erstaunen. Oder auch Ablehnung. Sei es drum. Aber darüber zu schweigen und Glaubende in Unwissenheit zu lassen oder mit Halbwahrheiten abzuspeisen, ist ja auch kein guter Weg. Glauben ist nun einmal Vertrauen. Und das es da (teils erhebliche) Unterschiede gibt, ist doch offensichtlich. All die vielen verschiedenen Gemeinden sind doch Ausdruck dessen. Wir reden halt nur ungern drüber – weil wir dann evtl. in Erklärungsnöte kommen oder unsere Meinung/Ablehnung verfestigen. Glaube ist doch Teil unseres Lebens – und entwickelt sich. Gefährlich wird es da, wo nur nachgeplappert oder der eigene „Tellerrand“ nicht verlassen wird. Und solange wir auch mit etwas Demut unterwegs sind, kann doch nichts passieren – außer manches „Ah ha-Erlebnis“.
    Ich danke Ihnen, lieber Herr Buschmann, für Ihre reflektierten Aussagen (auch für das „vielleicht irre ich mich“) und Dir, lieber Klausa, für den Mut, auch „kritische Geister“ zum Gespräch zu laden und ihnen Freiraum zu geben. Danke für die gute Leitung und Begleitung des Gespräches…dat hasde drauf ;-). Herrn Buschmann und Dir ein: Gott befohlen…von einem auferstehungsglaubendenjesusnachfolgerversuchenden. HG JJ

    1. Ja, JJ, zu praktisch allem: Ja und Amen! 🙂 Lasst uns unbedingt ins Gespräch kommen (bzw. bleiben) und uns „nicht zurückziehen auf unsere einsamen Inseln der angeblich einzig Weisen und Auserwählten“, wie ich es in meinem neuen Bühnenprogramm formuliere. Je tiefer ich grabe, desto begeisterter werde ich. Klar kommen viele neue Fragen auf, aber das fühlt sich gut und lebendig an, wenn auch manchmal mit wackeligen Knien. Deinen Zugang und deine Offenheit finde ich mega!

      Danke fürs Feedback!

  4. …das DANKE an JJ!!
    „Unterschreibe“ alle deine Ausssgen vom ersten bis zum letzten Wort in deinem Kommentar! Die selben Gedanken hab ich mir auch gemacht …

    Die auferstehungsglaubendejesusnachfolge-versucherin
    Ruth

    …oder wie es Clemens (Bittlinger) in einem von mir sehr geschätzten Song ausdrückt: „Ich stolpere Jesus hinterher“

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