DANKE für dieses spannende Gespräch mit einem schon etwas älteren, geistig/geistlich aber topfitten Glaubensbruder! Zu vielem konnte ich innerlich ein klares „JA“ sagen…. an manch‘ anderer Stelle fühlte ich mich herausgefordert und es regte sich in mir Widerspruch…..
– Leider ist meine Mittagspause gleich vorüber….. ich hoffe, ich weiß heute Abend noch, was ich sagen möchte 😉 …..
So….. da bin ich wieder 😉 . Mal schauen, an was ich mich noch erinnern kann…..
Zunächst einige Punkte, in denen ich Eckard voll und ganz zustimme:
– Auch ich finde es schade, dass das schöne Wort „liberal“ im theologischen Kontext bedeutet, „über eine gesunde Freiheit hinauszuschießen“ – indem man meint, ohne Christus und seine Erlösungstat auskommen zu können. Denn bei aller „erlaubten“ (d.h. nicht zwangsläufig negativen) theologischen Unterschiedlichkeit zwischen Konfessionen und Einzelpersonen gibt es (für mich) e i n e Grenze, jenseits derer mein Verständnis und meine Toleranz schwer ins Wanken geraten – dann nämlich, wenn Jesus „vom Thron gestürzt wird“. Wieso sollte ich mich dann noch Christ nennen…..?
– Auch mir fällt es sehr schwer, um nicht (wie Eckard) zu sagen: Ich kann einfach nicht glauben, dass es eine ewige Verlorenheit gibt. Ewig ist nun mal ewig (auch wenn wir uns diesseits des Himmels überhaupt nicht vorstellen können, was das eigentlich bedeutet….. aber das ist ein anderes Thema)! Da m u s s es doch eine andere Lösung geben…….
– Stimmt! Wir werden von unserer („ungläubigen“) Umwelt vor allem daran gemessen, ob wir e c h t sind! Schön daherreden können viele….. aber gehen wir wirklich die Extra-Meile mit? Vergeben, wenn der Schmerz in uns brennt? Lieben, auch wenn (erst mal oder sogar auf Dauer) nicht das ersehnte Echo kommt?
„When life gets tough, you have two choices: You can either get bitter….. or better!“
Wählen wir weise?
– Endlich spricht mal ein „Mann Gottes“ aus, was ich schon lange beobachte (um mich herum und im eigenen Leben): Nämlich dass die Anzahl derer, die während ihrer irdischen Lebenszeit vollständig h e i l werden, sehr überschaubar ist (und ich freue mich von ganzem Herzen für jeden einzelnen der wenigen Menschen, bei denen ich diesen Eindruck habe). Bei den allermeisten von uns wird die vollständige Heilung (ebenso wie die vollständige Heiligung!) erst dann geschehen, wenn wir bei Jesus angekommen sind….. aber solange wir auf dieser Erde leben, werden wir bis zu einem gewissen Grad gezeichnet sein von ihrer Gefallenheit.
Soweit meine Übereinstimmungen (bzw. was mir noch einfällt).
Nun ein paar „kritische“ Anmerkungen.
– Eckard, du sagst, dass du nicht verstehen kannst, wie es sein kann, dass manche Christen auch in der heutigen Zeit die Aussagen der Bibel immer noch wortwörtlich verstehen (Verbalinspiration), anstatt den historischen Kontext u.v.m. zu berücksichtigen.
Nun….. ohne auch nur im geringsten arrogant wirken zu wollen: Ich glaube, ich habe die Antwort darauf 😉 : Für Menschen, die „nicht gut und/oder gerne denken (können und/oder wollen)“, ist es schlichtweg einfacher, die Bibel wörtlich zu nehmen! All‘ das Kopfzerbrechen…. Grübeln…. Zweifeln…., das „uns Vieldenker“ oft umtreibt (bis hin zu schlaflosen Nächten…..), fällt für diese Menschen weg! Einer meiner Jungs sagte unlängst mal zu mir, „Mama, manchmal wünsche ich mir, einfach dumm zu sein. Ich glaub‘, die Dummen haben’s einfacher…..“ – Ich verstand sehr gut, was er meinte (konnte ihn im nachfolgenden Gespräch dann aber doch davon überzeugen, dass Intelligenz keine üble Sache ist 😉 ) ………..
– So, nun noch zu einem „heißen Eisen“ – wenngleich ich gleich zu Beginn sagen möchte, dass ich es für k e i n extrem wichtiges oder gar „heilsrelevantes“ Thema halte (und das nicht nur, weil ich nicht katholisch bin): Die Frage nach der Jungfrauengeburt: Darüber habe ich mir natürlich auch schon so meine Gedanken gemacht (und das nicht erst, nachdem ich erfahren hatte, dass das bei den ägyptischen Pharaonen auch ein Thema war). Letztendlich bin ich dann (für mich persönlich) zu folgendem Fazit gelangt; Wenn Gott das gesamte Universum mitsamt all‘ seinen Lebewesen geschaffen hat (egal ob „in sechs Tagen“ oder in Jahrmillionen) – dann ist er das mit Abstand genialste, kreativste und mächtigste Wesen, das es gibt. Und wenn er in der Lage war, sich das unfassbar komplexe System der Chromosomen und Gene auszudenken (dagegen ist jeder Computer ein Kinderspielzeug) – wieso sollte er dann nicht auch in der Lage gewesen sein, einer jungen (und jungfräulichen) Frau in Israel vor 2 Jahrtausenden ein „göttliches Chromosomen-Set“ einzupflanzen? Er, der den daraus entstehenden „Gott-Mann“ (Gottessohn & Menschensohn) dann später sogar vom Tode auferweckte? Infolge dieser Überlegungen habe ich inzwischen keinerlei Mühe mehr, Gott zuzutrauen, dass er zur Menschwerdung seines Sohnes keinen Mann zu Hilfe nehmen musste 😉 …. sondern in diesem einen Fall die Sache selber in die Hand nahm!
Wie dem auch sei…… das sind lediglich Gedankenanstösse, denn wir alle sollten uns selbst und unsere Ansichten immer mal wieder hinterfragen (was in eurem Gespräch ja auch mal gesagt wurde).
Zuguterletzt (im Gespräch) noch ein sehr passender Ausdruck:
„Wir verkünden eine Und-Trotzdem-Botschaft!“ – – – Amen 😀 !!
Danke, Silvia, für deine guten Überlegungen und Gedanken! Kann ich alles gut nachvollziehen. Freue mich sehr, wenn die Episoden etwas auslösen und anregen! Liebe Grüße!
Den Dank kann ich nur immer wieder an dich, lieber Klausa, und deine Talk-Gäste zurückgeben, denn ich „profitiere“ in der Tat sehr von euren Gesprächen! So sehr, dass mir manchmal Tage später nochmal ein „Gesprächsfetzen“ in den Sinn kommt…. ist mir gerade eben wieder mal passiert, so dass jetzt noch ein kleiner (?) Nachtrag kommt:
Es geht um die Stelle in eurem Gespräch, in dem ihr einen Studenten zitiert, der über sein Studienfach sagt, dass es „todlangweilig, aber sicher“ ist – und wie traurig ihr das findet.
Ja, das ist es – ich stimme euch voll zu. Vor allem, wenn ein junger Mensch, dem auch andere (interessantere) berufliche Optionen zur Wahl stehen, sich stattdessen für die (vermeintliche) Sicherheit entscheidet.
Wie aber steht es um die vielen Menschen, die gerne diesen oder jenen Beruf (der ihren Gaben und Neigungen entspricht) erlernt/studiert hätten, es aber schlichtweg nicht konnten, weil z.B. ihre Eltern strikt dagegen waren und ihnen jegliche Unterstützung verweigerten? Ja, ich weiß…. „wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“…. aber wie jedes Sprichwort, so gilt auch dieses (je nach Größe und Gewicht der „Brocken“, die einem in den Weg gelegt werden) nur begrenzt – und manchmal gar nicht.
Okay….. dann macht man halt was anderes (bei mir war es ähnlich wie bei Eckard: Ich bin erst mal „geflohen“ (nach Südamerika), war jahrelang weit weg, habe „mein Ding gemacht“ (nicht das, was ich eigentlich hätte machen wollen, aber die Alternative war auch gut!) …. aber dann führte mein Weg mich doch wieder zurück nach Deutschland – nur vorübergehend, dachte ich damals …. aber über zwei Jahrzehnte später bin ich immer noch hier 😉 .
Und was ist mit den vielen alleinerziehenden Frauen, die aus Liebe zu ihren Kindern jeden Job annehmen, den sie kriegen können (und der mit den KiGa-/Schul-/Ferienzeiten der Kinder irgendwie vereinbar ist), egal ob er zu ihnen, ihrer Ausbildung, ihren Vorlieben und Neigungen passt oder nicht? Auch hier spreche ich aus langjähriger Erfahrung – stellvertretend für Millionen Frauen (und auch einige Männer) in ähnlicher Situation bzw. oft noch viel, viel schlimmer, denn ein soziales Netz, wie wir es hier in diesem (ich zitiere Dania König und stimme ihr zu) „besten Land, um Kinder großzuziehen“ haben, gibt es in vielen Ländern nicht – da bleibt Frauen, die von ihren Männern verlassen wurden, oft nur der Weg in Kriminalität und Prostitution, wenn sie ihre hungrigen Kinder halbwegs satt kriegen wollen (habe ich damals in Lima ständig vor Augen gehabt). So was „blüht“ uns hier nicht – Gott sei Dank. Aber über die Jahre hinweg hunderte von Bewerbungen zu schreiben (bei 500 hörte ich auf zu zählen) …. und trotzdem nur „langweilige Hilfsarbeiterjobs“ zu kriegen – das kann einen auf Dauer ganz schön frustrieren, ihr zwei Lieben, die ihr das Privileg hattet/habt, beruflich genau d a s zu machen, was ihr am allerliebsten macht! (Was – natürlich – auch eher mühevolle oder sogar frustrierende Phasen beinhalten kann – das ist mir schon klar!)
Manchmal war ich sogar schon an dem Punkt, an dem ich fast (aber nur fast 😉 ) dachte, es wäre vielleicht doch besser gewesen, die (in meinen Augen eben auch total langweilige) Verwaltungsausbildung zu machen, in die mich meine (extrem sicherheitsliebenden) Eltern damals hineinpressen wollten…. aber dann halte ich inne – und danke Gott für das wahrlich nicht einfacher, aber auf alle Fälle n i c h t langweilige Leben, das ich bisher hatte 🙂 !
Seit einigen Jahren wird ja viel über die Wichtigkeit eines „gabenorientierten Lebens“ gesprochen und geschrieben. Wer es schafft, ein solches Leben zu führen, dem gönne ich das und freue mich darüber. Wem das nicht „gelungen“ ist, dem rate ich, was man (Gott sei Dank) auch manchmal hört oder liest (und was ich selbst auch versuche zu praktizieren – nicht jeden Tag gleichermaßen erfolgreich, aber auch das kann man trainieren 😀 :
„Do what you love.
If that’s not possible (for whatever reason), learn to love what you do!“
In diesem Sinne: Mögen wir alle das, was wir (tagtäglich) tun, so gut und so gern wie möglich tun!
Deine Gedanken und Ergänzungen sind wieder sehr gut nachvollziehbar, liebe Silvia! Und ja, wie du richtigerweise erwähnst, ging es mir natürlich nur um die FREIWILLIGE Entscheidung, das Langweilige (aber Sichere) zu wählen, die ich so traurig finde.
Und ja, wir sind wirklich privilegiert. Allerdings – ich rede mal von mir – brauchte das auch eine Entscheidung (und viel Blauäugigkeit … ;-)).
Nur, weil ich weiß, dass euch (dankbar) bewusst ist, dass ihr privilegierte Menschen seid, weil ihr „euren Traum leben dürft“, konnte ich mir die Freiheit herausnehmen, ergänzend auch „die anderen“ zu erwähnen, denen dies nicht gelingt. (Ich wollte euch ja in keiner Weise „anmeckern“!)
Und dass auch (Lebens-)Träume, wenn sie Realität werden sollen, einer bewussten Entscheidung bedürfen, ist mir natürlich klar. Ebenso, dass diese meist auch mit einer gehörigen Portion Blauäugigkeit daherkommt 😉 ….. denn die war bei meinen weichenstellenden Lebensentscheidungen auch immer mit im Gepäck (obwohl ich in Wirklichkeit grünäugig bin 😀 ) . Aber da die Kehrseite dieser besonderen Art von Naivität MUT heißt, dürfen wir uns freuen – denn eins sind wir garantiert nicht: „Sicherheitsverliebte Angsthasen“ 😀 !
Und auf dich, lieber Klausa, und deine damalige Entscheidung FÜR deine Kunst bezogen, kann ich nur sagen, dass im Laufe dieser vielen Jahre unzählige Menschen (von denen ich einer sein darf), deren Leben durch deine Musik angerührt und angeregt, getröstet und ermutigt, inspiriert und orientiert, oder, um es mit einem Wort zu sagen, GESEGNET worden sind, sehr froh und dankbar sind, dass du dich damals SO und nicht anders entschieden hast 🙂 !
Silvia schreibt: „Und auf dich, lieber Klausa, und deine damalige Entscheidung FÜR deine Kunst bezogen, kann ich nur sagen, dass im Laufe dieser vielen Jahre unzählige Menschen (von denen ich einer sein darf), deren Leben durch deine Musik angerührt und angeregt, getröstet und ermutigt, inspiriert und orientiert, oder, um es mit einem Wort zu sagen, GESEGNET worden sind, sehr froh und dankbar sind, dass du dich damals SO und nicht anders entschieden hast !“
Und Imke antwortet darauf aus tiefstem Herzen: JA; SO IST ES!!!
Herzensgrüße aus Molbergen und auf ganz blad, lieber Klausa!
Imke
9 Gedanken zu „#031 Eckard Krause“
DANKE für dieses spannende Gespräch mit einem schon etwas älteren, geistig/geistlich aber topfitten Glaubensbruder! Zu vielem konnte ich innerlich ein klares „JA“ sagen…. an manch‘ anderer Stelle fühlte ich mich herausgefordert und es regte sich in mir Widerspruch…..
– Leider ist meine Mittagspause gleich vorüber….. ich hoffe, ich weiß heute Abend noch, was ich sagen möchte 😉 …..
So….. da bin ich wieder 😉 . Mal schauen, an was ich mich noch erinnern kann…..
Zunächst einige Punkte, in denen ich Eckard voll und ganz zustimme:
– Auch ich finde es schade, dass das schöne Wort „liberal“ im theologischen Kontext bedeutet, „über eine gesunde Freiheit hinauszuschießen“ – indem man meint, ohne Christus und seine Erlösungstat auskommen zu können. Denn bei aller „erlaubten“ (d.h. nicht zwangsläufig negativen) theologischen Unterschiedlichkeit zwischen Konfessionen und Einzelpersonen gibt es (für mich) e i n e Grenze, jenseits derer mein Verständnis und meine Toleranz schwer ins Wanken geraten – dann nämlich, wenn Jesus „vom Thron gestürzt wird“. Wieso sollte ich mich dann noch Christ nennen…..?
– Auch mir fällt es sehr schwer, um nicht (wie Eckard) zu sagen: Ich kann einfach nicht glauben, dass es eine ewige Verlorenheit gibt. Ewig ist nun mal ewig (auch wenn wir uns diesseits des Himmels überhaupt nicht vorstellen können, was das eigentlich bedeutet….. aber das ist ein anderes Thema)! Da m u s s es doch eine andere Lösung geben…….
– Stimmt! Wir werden von unserer („ungläubigen“) Umwelt vor allem daran gemessen, ob wir e c h t sind! Schön daherreden können viele….. aber gehen wir wirklich die Extra-Meile mit? Vergeben, wenn der Schmerz in uns brennt? Lieben, auch wenn (erst mal oder sogar auf Dauer) nicht das ersehnte Echo kommt?
„When life gets tough, you have two choices: You can either get bitter….. or better!“
Wählen wir weise?
– Endlich spricht mal ein „Mann Gottes“ aus, was ich schon lange beobachte (um mich herum und im eigenen Leben): Nämlich dass die Anzahl derer, die während ihrer irdischen Lebenszeit vollständig h e i l werden, sehr überschaubar ist (und ich freue mich von ganzem Herzen für jeden einzelnen der wenigen Menschen, bei denen ich diesen Eindruck habe). Bei den allermeisten von uns wird die vollständige Heilung (ebenso wie die vollständige Heiligung!) erst dann geschehen, wenn wir bei Jesus angekommen sind….. aber solange wir auf dieser Erde leben, werden wir bis zu einem gewissen Grad gezeichnet sein von ihrer Gefallenheit.
Soweit meine Übereinstimmungen (bzw. was mir noch einfällt).
Nun ein paar „kritische“ Anmerkungen.
– Eckard, du sagst, dass du nicht verstehen kannst, wie es sein kann, dass manche Christen auch in der heutigen Zeit die Aussagen der Bibel immer noch wortwörtlich verstehen (Verbalinspiration), anstatt den historischen Kontext u.v.m. zu berücksichtigen.
Nun….. ohne auch nur im geringsten arrogant wirken zu wollen: Ich glaube, ich habe die Antwort darauf 😉 : Für Menschen, die „nicht gut und/oder gerne denken (können und/oder wollen)“, ist es schlichtweg einfacher, die Bibel wörtlich zu nehmen! All‘ das Kopfzerbrechen…. Grübeln…. Zweifeln…., das „uns Vieldenker“ oft umtreibt (bis hin zu schlaflosen Nächten…..), fällt für diese Menschen weg! Einer meiner Jungs sagte unlängst mal zu mir, „Mama, manchmal wünsche ich mir, einfach dumm zu sein. Ich glaub‘, die Dummen haben’s einfacher…..“ – Ich verstand sehr gut, was er meinte (konnte ihn im nachfolgenden Gespräch dann aber doch davon überzeugen, dass Intelligenz keine üble Sache ist 😉 ) ………..
– So, nun noch zu einem „heißen Eisen“ – wenngleich ich gleich zu Beginn sagen möchte, dass ich es für k e i n extrem wichtiges oder gar „heilsrelevantes“ Thema halte (und das nicht nur, weil ich nicht katholisch bin): Die Frage nach der Jungfrauengeburt: Darüber habe ich mir natürlich auch schon so meine Gedanken gemacht (und das nicht erst, nachdem ich erfahren hatte, dass das bei den ägyptischen Pharaonen auch ein Thema war). Letztendlich bin ich dann (für mich persönlich) zu folgendem Fazit gelangt; Wenn Gott das gesamte Universum mitsamt all‘ seinen Lebewesen geschaffen hat (egal ob „in sechs Tagen“ oder in Jahrmillionen) – dann ist er das mit Abstand genialste, kreativste und mächtigste Wesen, das es gibt. Und wenn er in der Lage war, sich das unfassbar komplexe System der Chromosomen und Gene auszudenken (dagegen ist jeder Computer ein Kinderspielzeug) – wieso sollte er dann nicht auch in der Lage gewesen sein, einer jungen (und jungfräulichen) Frau in Israel vor 2 Jahrtausenden ein „göttliches Chromosomen-Set“ einzupflanzen? Er, der den daraus entstehenden „Gott-Mann“ (Gottessohn & Menschensohn) dann später sogar vom Tode auferweckte? Infolge dieser Überlegungen habe ich inzwischen keinerlei Mühe mehr, Gott zuzutrauen, dass er zur Menschwerdung seines Sohnes keinen Mann zu Hilfe nehmen musste 😉 …. sondern in diesem einen Fall die Sache selber in die Hand nahm!
Wie dem auch sei…… das sind lediglich Gedankenanstösse, denn wir alle sollten uns selbst und unsere Ansichten immer mal wieder hinterfragen (was in eurem Gespräch ja auch mal gesagt wurde).
Zuguterletzt (im Gespräch) noch ein sehr passender Ausdruck:
„Wir verkünden eine Und-Trotzdem-Botschaft!“ – – – Amen 😀 !!
Danke, Silvia, für deine guten Überlegungen und Gedanken! Kann ich alles gut nachvollziehen. Freue mich sehr, wenn die Episoden etwas auslösen und anregen! Liebe Grüße!
Den Dank kann ich nur immer wieder an dich, lieber Klausa, und deine Talk-Gäste zurückgeben, denn ich „profitiere“ in der Tat sehr von euren Gesprächen! So sehr, dass mir manchmal Tage später nochmal ein „Gesprächsfetzen“ in den Sinn kommt…. ist mir gerade eben wieder mal passiert, so dass jetzt noch ein kleiner (?) Nachtrag kommt:
Es geht um die Stelle in eurem Gespräch, in dem ihr einen Studenten zitiert, der über sein Studienfach sagt, dass es „todlangweilig, aber sicher“ ist – und wie traurig ihr das findet.
Ja, das ist es – ich stimme euch voll zu. Vor allem, wenn ein junger Mensch, dem auch andere (interessantere) berufliche Optionen zur Wahl stehen, sich stattdessen für die (vermeintliche) Sicherheit entscheidet.
Wie aber steht es um die vielen Menschen, die gerne diesen oder jenen Beruf (der ihren Gaben und Neigungen entspricht) erlernt/studiert hätten, es aber schlichtweg nicht konnten, weil z.B. ihre Eltern strikt dagegen waren und ihnen jegliche Unterstützung verweigerten? Ja, ich weiß…. „wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“…. aber wie jedes Sprichwort, so gilt auch dieses (je nach Größe und Gewicht der „Brocken“, die einem in den Weg gelegt werden) nur begrenzt – und manchmal gar nicht.
Okay….. dann macht man halt was anderes (bei mir war es ähnlich wie bei Eckard: Ich bin erst mal „geflohen“ (nach Südamerika), war jahrelang weit weg, habe „mein Ding gemacht“ (nicht das, was ich eigentlich hätte machen wollen, aber die Alternative war auch gut!) …. aber dann führte mein Weg mich doch wieder zurück nach Deutschland – nur vorübergehend, dachte ich damals …. aber über zwei Jahrzehnte später bin ich immer noch hier 😉 .
Und was ist mit den vielen alleinerziehenden Frauen, die aus Liebe zu ihren Kindern jeden Job annehmen, den sie kriegen können (und der mit den KiGa-/Schul-/Ferienzeiten der Kinder irgendwie vereinbar ist), egal ob er zu ihnen, ihrer Ausbildung, ihren Vorlieben und Neigungen passt oder nicht? Auch hier spreche ich aus langjähriger Erfahrung – stellvertretend für Millionen Frauen (und auch einige Männer) in ähnlicher Situation bzw. oft noch viel, viel schlimmer, denn ein soziales Netz, wie wir es hier in diesem (ich zitiere Dania König und stimme ihr zu) „besten Land, um Kinder großzuziehen“ haben, gibt es in vielen Ländern nicht – da bleibt Frauen, die von ihren Männern verlassen wurden, oft nur der Weg in Kriminalität und Prostitution, wenn sie ihre hungrigen Kinder halbwegs satt kriegen wollen (habe ich damals in Lima ständig vor Augen gehabt). So was „blüht“ uns hier nicht – Gott sei Dank. Aber über die Jahre hinweg hunderte von Bewerbungen zu schreiben (bei 500 hörte ich auf zu zählen) …. und trotzdem nur „langweilige Hilfsarbeiterjobs“ zu kriegen – das kann einen auf Dauer ganz schön frustrieren, ihr zwei Lieben, die ihr das Privileg hattet/habt, beruflich genau d a s zu machen, was ihr am allerliebsten macht! (Was – natürlich – auch eher mühevolle oder sogar frustrierende Phasen beinhalten kann – das ist mir schon klar!)
Manchmal war ich sogar schon an dem Punkt, an dem ich fast (aber nur fast 😉 ) dachte, es wäre vielleicht doch besser gewesen, die (in meinen Augen eben auch total langweilige) Verwaltungsausbildung zu machen, in die mich meine (extrem sicherheitsliebenden) Eltern damals hineinpressen wollten…. aber dann halte ich inne – und danke Gott für das wahrlich nicht einfacher, aber auf alle Fälle n i c h t langweilige Leben, das ich bisher hatte 🙂 !
Seit einigen Jahren wird ja viel über die Wichtigkeit eines „gabenorientierten Lebens“ gesprochen und geschrieben. Wer es schafft, ein solches Leben zu führen, dem gönne ich das und freue mich darüber. Wem das nicht „gelungen“ ist, dem rate ich, was man (Gott sei Dank) auch manchmal hört oder liest (und was ich selbst auch versuche zu praktizieren – nicht jeden Tag gleichermaßen erfolgreich, aber auch das kann man trainieren 😀 :
„Do what you love.
If that’s not possible (for whatever reason), learn to love what you do!“
In diesem Sinne: Mögen wir alle das, was wir (tagtäglich) tun, so gut und so gern wie möglich tun!
(Oh je….. ich und „kurz“ 😀 …. sorry…..)
Deine Gedanken und Ergänzungen sind wieder sehr gut nachvollziehbar, liebe Silvia! Und ja, wie du richtigerweise erwähnst, ging es mir natürlich nur um die FREIWILLIGE Entscheidung, das Langweilige (aber Sichere) zu wählen, die ich so traurig finde.
Und ja, wir sind wirklich privilegiert. Allerdings – ich rede mal von mir – brauchte das auch eine Entscheidung (und viel Blauäugigkeit … ;-)).
Nur, weil ich weiß, dass euch (dankbar) bewusst ist, dass ihr privilegierte Menschen seid, weil ihr „euren Traum leben dürft“, konnte ich mir die Freiheit herausnehmen, ergänzend auch „die anderen“ zu erwähnen, denen dies nicht gelingt. (Ich wollte euch ja in keiner Weise „anmeckern“!)
Und dass auch (Lebens-)Träume, wenn sie Realität werden sollen, einer bewussten Entscheidung bedürfen, ist mir natürlich klar. Ebenso, dass diese meist auch mit einer gehörigen Portion Blauäugigkeit daherkommt 😉 ….. denn die war bei meinen weichenstellenden Lebensentscheidungen auch immer mit im Gepäck (obwohl ich in Wirklichkeit grünäugig bin 😀 ) . Aber da die Kehrseite dieser besonderen Art von Naivität MUT heißt, dürfen wir uns freuen – denn eins sind wir garantiert nicht: „Sicherheitsverliebte Angsthasen“ 😀 !
Und auf dich, lieber Klausa, und deine damalige Entscheidung FÜR deine Kunst bezogen, kann ich nur sagen, dass im Laufe dieser vielen Jahre unzählige Menschen (von denen ich einer sein darf), deren Leben durch deine Musik angerührt und angeregt, getröstet und ermutigt, inspiriert und orientiert, oder, um es mit einem Wort zu sagen, GESEGNET worden sind, sehr froh und dankbar sind, dass du dich damals SO und nicht anders entschieden hast 🙂 !
Oh. Wie schön. DANKE! 🙂
„¡Con mucho gusto!“ 😀
Mit der Wahrheit sollte man nicht hinterm Berg halten!
Silvia schreibt: „Und auf dich, lieber Klausa, und deine damalige Entscheidung FÜR deine Kunst bezogen, kann ich nur sagen, dass im Laufe dieser vielen Jahre unzählige Menschen (von denen ich einer sein darf), deren Leben durch deine Musik angerührt und angeregt, getröstet und ermutigt, inspiriert und orientiert, oder, um es mit einem Wort zu sagen, GESEGNET worden sind, sehr froh und dankbar sind, dass du dich damals SO und nicht anders entschieden hast !“
Und Imke antwortet darauf aus tiefstem Herzen: JA; SO IST ES!!!
Herzensgrüße aus Molbergen und auf ganz blad, lieber Klausa!
Imke